SANSIBAR

ca. Februar 1998 (in Budapest) - 22.04.2010

Ich setze den Fuß in die Luft, und sie trug...


Sansibar war mein erster eigener Hund und schon damit wirklich was ganz Besonderes. 

Sie ist am ersten Tag meines Studiums bei mir eingezogen, am 7.September 1998, und wir haben gemeinsam ein Jahr in Budapest verbracht. 

Wo Sansi war, war auch das Chaos. Sie hat die Tauben gejagd und das Essen der Picknickdecken im Park aufgestöbert und verspeist. Ständig war sie verschwunden und ich hab viel Zeit damit verbracht, auf meinen Chaoten zu warten. Dieser Hund hatte einfach immer hunger und war ständig mit der Suche nach Nahrung beschäftigt. 

 

Ich fands damals ok so, im Laufe der Zeit hat es sich dann etwas gewandelt, wir sind Beide schlauer, weiser und ungeduldiger geworden. 

Was sich allerdings nie geändert hat ist die Suche nach Snacks auf jedem Spaziergang. Am Liebsten lief sie also mit mir und dem restlichen Rudel nach einem erfolgreichen Faulenzertag an Sylts Stränden entlang, wir Alle ganz brav unten am Wasser und Sansibar oben an den Dünen bei den Strandkörben, um nach Essenüberbleibsel zu schauen. 

 

Sansibar verdankt ihren Namen der "SANSIBAR" auf Sylt, wo ich vor Studienbeginn im Sommer gejobbt habe. 

 

Sie hatte hier alles fest im Griff und war als Sheriff die absolute Nummer Eins im Rudel. 

 

Sansibar hat alle meine Pflegehunde begleitet, war immer geduldig an der Seite und hat durch ihre Souveränität und Coolness einen großen Beitrag an dieser schönen Arbeit geleistet. 

Ich habe ihre Klarheit in ihrer Körpersprache bewundert und konnte sie stundenlang mit anderen Hunden beobachten. 

 

Ohne meine Sansibar ging gar nix! Sie war der Hund mit dem besonderen Etwas, der Hund, der niemals richtig alt war, der Hund, der immer dabei war und einen so wichtigen Teil in meinem Leben begleitet hat. Sie war mein erster eigener Hund, ich kannte sie in- und auswendig und sie mich. So viel hab ich von ihr lernen können, sie ist wohl auch der Grund, warum ich nun das tue, was ich tue. 

Immer hat sie ohne Murren neue Hunde akzeptiert und mir dabei so sehr vertraut in meinem Tun.

 

Sansibar hat eine große Lücke bei uns hinterlassen. Ich dachte, dass sie nie alt werden würde und ich nie ohne sie sein müsste.

Sannst, meine coole Socke, der Hund, den damals ein Engel von Budapests Straßen direkt zu mir geschickt hat...